Welche Arten von Gehhilfen gibt es?

Benjamin Harrison's canesWann der Mensch zum ersten mal einen Stab oder Stock als Hilfsmittel beim Gehen eingesetzt hat, lässt sich mit Bestimmtheit wohl nicht sagen. Gehstöcke sind aber mit Sicherheit der Urvater aller Gehhilfen. Und obwohl es Gehstöcke heute in einer riesigen Vielzahl gibt, eine kleine Auswahl finden Sie z.B. unter http://rollator-onlineshop.de/gehstoecke, möchte ich in diesem Artikel nicht allzuviel über Gehstöcke schreiben viel mehr soll dies eine kurze Geschichte der modernen Gehhilfen sein.

Ich selbst bin in den späten 60er Jahren geboren und bin aufgrund meines von Ärzten, Apothekern, Krankenschwestern und Orthopädiemechanikern bevölkerten Umfeldes schon früh mit Gehhilfen in den verschiedensten Formen in Berührung gekommen. So kann ich zu mindest für die Zeit ab den 80er Jahren über die Entwicklung der Gehhilfen berichten.

Neben Gehstöcken spielten bei schwehreren Gehbehinderungen Abwandlungen des Gehstocks noch eine große Rolle. Krücken zum Beispiel sind Gehhilfen die ebenfalls bereits seit über 100 Jahren bekannt sind. Auch wenn Sich die Form seit den 50er Jahren immer mehr von der Achselstütze zur Unterarmgehstütze wandelte. In schweren Fällen wurden Gehstützen mit mehreren Füßen eingesetzt. z.B. 3-Punkt oder Vierfuß-Gehhilfen bzw. sogenannte Gehböcke. Ein Gehbock ist ein 4-Beiniges Stützgestell, das nach jedem Schritt insgesammt nach vorne gesetzt wird. Solche Gestelle wurden erst durch die industrielle Fertigung von dünnen und leichten Alurohren möglich und sind heute kaum noch gebräuchlich.

Delta Gehrad

In den 80er und 90er Jahren war das sogenannte Delta-Gehrad eine beliebte Art der Gehhilfe. Es wies bereits viele Merkmale des Rollators auf, konnte sich auf Dauer jedoch wegen der sehr eingeschränkten Transportmöglichkeit nicht durchsetzen. Delta-Gehräder z.T. als Dreiradgehwagen bezeichnet werden aber auch heute noch eingesetzt wenn es auf ein möglichst geringes Gewicht ankommt.

Der Rollator wie wir Ihn heute kennen wurde erst 1978 von der Schwedin Aina Wifalk erfunden. Bereits in den frühen 90er Jahren tauchten die ersten Modelle unter dem Namen Rollmobil in Deutschland auf. Der Rollator setzte sich jedoch schnell als Standardgehhilfe durch.

 

Sicherheit und Mobilität

Wer einen Gehstock oder einen Rollator braucht, ist endgültig richtig alt. – So jedenfalls fühlen sich häufig diejenigen die eigentlich aus Vernunftgründen öfter mal zu einer geeigneten Gehhilfe greifen sollten. Nur ganz wenige Menschen stehen Hilfsmitteln völlig neutral oder gar positiv gegenüber. Dabei wird diese Wahrnehmung von der Außenwelt häufig gar nicht geteilt. Neben handfesten Vorteilen die ein Hilfsmittel für die Mobilität und Sicherheit hat, wird der Stock oder Rollator von der Außenwelt häufig gar nicht als Attribut des Alters sondern als persönliches Accessoire angesehen.

Brauche ich schon einen Stock?

Carbon Faltstock im Bambus DesignVerbannen Sie doch diese Frage einfach aus Ihrem Kopf, sie bedingt ein Denken das von Zeitablauf und Verfall geprägt ist. Statt sich diese Frage zu stellen sollten Sie lieber das Bewusstsein verinnerlichen, dass Sie schon immer mal einen Schicken Gehstock besitzen wollten. Ein Gehstock ist nicht nur ein individuelles Accessoire sondern ein nützliches dazu. Sie werden sehen wie viel sicherer sie mit einem optimal angepassten Gehstock durch die Stadt laufen (und wozu so ein verlängerter Arm noch nützlich ist ;-)) Dr. House der Arzt aus der Fernsehserie ist ohne seinen Gehstock im Flammendesign nicht denkbar. Oder mögen Sie es eher elegant. Wie wäre es mit einem Silbergriff und Ebenholz. – Sie sind nicht bereit einige hundert Euro für einen Silberstock auf den Tresen eines Stockmachers zu legen und so wie so eher der Praktische Typ wie wäre es moderne Technik und modische Eleganz miteinander zu verbinden. Materialien wie Softkunststoffe als Griff und Carbonrohre mit mikrofeinen Oberflächen machen Stöcke möglich die aus Naturmaterialien so nie machbar gewesen wären. Wie z.B. der ultraschlanke Carbon Faltstock im Bambus-Look auf der Abbildung.

Aber einen Rollator brauchen nur wirklich „Alte“

RUSSKA Rollator VitalSo ein Unsinn – Ob man einen Rollator nutzt um mit weniger Anstrengung durch die Stadt zu kommen und die schweren Einkaufstaschen nicht mehr tragen zu müssen ist keine Frage des Alters. Vielmehr eine Frage der Vernunft und des Komforts den man sich gönnt. Natürlich kann eines Tages ein Moment kommen an dem man nicht mehr in der Lage ist ohne Rollator zu gehen und auch dann ist es ein Segen ein solches Hilfsmittel zur Verfügung zu haben. Aber Hand aufs Herz warum machen wir uns die Frage ob wir einen Rollator benutzen so schwer? Benutzen wir nicht auch einen Aufzug, auch wenn wir ganz leicht die Treppe nehmen könnten. Besitzen Sie einen Geschirrspüler obwohl sie den Abwasch für 2 Personen auch leicht mit der Hand schaffen würden? Warum tun wir uns so schwer ein praktisches Hilfsmittel zu benutzen was uns den Alltag bequemer macht?

XXL Rollatoren für Personen über 115 kg Körpergewicht

Bereits ab einem Körpergewicht von 115 kg wird es schwierig einen Rollator zu finden der einerseits für die Belastbarkeit noch zugelassen ist und andererseits auch breit genug ist um als sinnvolle Stütze genutzt zu werden. Da es immer mehr Menschen, auch alte Menschen, gibt die dieses Gewicht überschreiten ist es auf den ersten Blick unverständlich, dass nur so wenige Rollatoren für höhere Gewichtsklassen, es muss ja nicht immer gleich XXL sein, angeboten werden. Schuld daran ist unter anderem auch eine sehr auf das Leergewicht des Hilfsmittels gerichtete Werbung. Ein sehr leichtes Modell kann nicht so stabil sein wie eine nur wenig schwerere Gehhilfe. Weiterlesen

Rollator oder Gehwagen

Nicht alles was Räder hat ist ein GehwagenViele Menschen benutzen das Wort Gehwagen als Synonym für Rollator. Ich habe die Probe aufs Exempel gemacht und einmal nach dem Wort „Gehwagen“ in der Google Bilder suche gesucht. Von 45 Bildern auf der ersten Seite zeigten 18 Bilder (~40%) einen Rollator, 15 Bilder (~33%) einen Gehwagen, 4 Bilder einen Gehbock mit Rollen (~9%) und die restlichen Bilder alles mögliche z.T. sogar Rollstühle. Die Verwirrung über den Begriff Gehwagen ist also offensichtlich groß. Selbst bei Wikipedia ist der Begriff auf den Artikel „Rollator“ verlinkt. Weiterlesen

Wann ist ein Aluminium Rollator sinnvoll? – Tipp – Wann muss ein Rollator leicht sein?

Aluminium Rollator von RUSSKA

Die Frage nach dem Gewicht ist häufig eine der ersten Fragen die beim Kauf eines neuen Rollators gestellt wird. Denn eines ist klar, die neue Gehhilfe soll unbedingt leicht sein. Am besten ein Aluminium Rollator. Denn Aluminium, so weiß jedes Kind ist ein sehr leichtes Metall. So weit die Theorie. Aber ist ein Aluminium Rollator wirklich das Beste, oder gibt es bessere Alternativen.

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